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Werkschau Partheland

Unsere letzte Parthelandküche am 16. November in der Naturschutzstation Plaußig

Unter dem Titel „Werkschau Partheland“ ließen wir mit ungefähr 30 Gästen und Projektpartnern die vergangenen Jahre Revue passieren und ordneten unsere im Projektverlauf erstellten Produkte den drei Aufgabenbereichen des Kulturlandschaftsmanagements, also dem Makeln, Bewirtschaften und Zeigen zu. An dieser Ergebnisvorstellung beteiligten sich alle Partner von stadt PARTHE land.

Innerhalb von ungefähr 2 Stunden erstellten wir eine Ausstellung mit drei gut gefüllten Tischen, die anschließend noch zwei Wochen in der Naturschutzstation des Zweckverbandes Parthenaue zu besichtigen war.

Präsentation der Projektergebnisse in der Naturschutzstation Plaussig im Rahmen einer Parthelandküche

 

Die eindeutige Zuordung unserer Produkte war aber nicht immer einfach. Denn selten ist ein Produkt nur einem Aufgabenbereich des Kulturlandschaftsmanagements eindeutig zuzuordnen. Aber letztlich geht es für ein funktionierendes Kulturlandschaftsmanagement auch genau darum: Makeln, Bewirtschaften und Zeigen stehen nicht für sich alleine, sondern müssen miteinander in Beziehung stehen.

Ein gutes Beispiel hierfür stellt das im Rahmen der diesjährigen Sommerschule erstellte Leporello dar: einzelne Seiten sind jeweils unterschiedlichen kulturlandschaftlichen Handlungsfeldern zuzuordnen.

Das Leporello vor der Parthelandküche der Sommerschule 2018

 

Auf dem Tisch des Bewirtschaftens landeten beispielsweise ein Schaukasten mit Wildbienen aus dem naturschutzfachlichen Artenmonitoring, der symbolisch für den Mehrwert, also die Ernte, von PIK-Maßnahmen stand. Ebenso fand sich dort Saatgut aus der Biotopflächenpflege des Zweckverbands Parthenaue wie auch Schurwolle von Andre Wolfs Schafen ein.

 

Reichhaltig bestückt mit Exponaten war auch der Tisch zum Zeigen. Dazu gehörten zum Beispiel die Produkte aus den Sommerschulen (Exkursionsführer, Broschüre Landschaftskunst fürs Partheland und Brücken über die Parthe, Leporello), wie auch Luftbildaufnahmen zu unseren Erprobungsmaßnahmen, das Material eines Biomeilers, ein Messestand und unsere kulturlandschaftliche Bilanz – ein kritischer Artikel zu den Veränderungen im Partheland.

 

Letztlich gelang es uns auch das Makeln mithilfe verschiedener Produkte zu beschreiben. Zentrales Moment waren für uns in dieser Beziehung die Parthelandküchen im Rahmen von stadt PARTHE land (z.B. Essay zur Bedeutung des Stadtparks, Graphic Recording). Ein erfolgreiches Makeln gelang uns bei der Etablierung extensiver Schafbeweidung auf dem Krumrichsberg. Bewirtschafter versuchen wir außerdem durch die Vermittlung von Tierpatenschaften zu unterstützen. Dass das Makeln, aber auch nicht immer gleich gelingt, verdeutlichten wir durch einen Pappelzweig, der auf die erforderliche aber häufig ausbleibende Pflege von Flurgehölzen hinweist. Im Innovationskonzept stellen wir unsere Empfehlungen für ein Kulturlandschaftsmanagement im Partheland dar. Damit es zu einem nützlichen Dokument für die Praxis wird, befindet sich der Entwurf gerade in der Abstimmung mit den Gremien unserer Praxispartner. Denn gute Pläne und Konzepte gibt es nicht ohne Makeln.

MAKELN umfasst sämtliche Aktivitäten des Aushandelns kulturlandschaftlicher Zusammenarbeit. Als Makler Agiert das Kulturlandschaftsmanagement zwischen den Einzelinteressen von Eigentümern, Bewirtschaftern, Fachbehörden und engagierter Bürgerschaft. Zu seinen Aufgaben gehört es, sowohl als Vermittler aufzutreten um Kompromisse zu erwirken, wie auch beratend und unterstützend tätig zu sein.
Ein erfolgreiches Kulturlandschaftsmanagement sollte außerdem selbst Ressourcen in der Landschaft BEWIRTSCHAFTEN. Diese Ressourcen können sehr unterschiedlich sein: Es kann sich dabei um eigene Flächen, um Biomasse aus der Region oder um bestimmte Landschaftselemente handeln. Selbst eine Investition in die Kommunikation mit interessierten Bewohnern, ist aus unserer Sicht eine wirtschaftende Tätigkeit. Denn die Öffentlichkeit ist eine Ressource, die immer wieder neu hergestellt und aktiviert werden muss.
Letztlich muss ein Kulturlandschaftsmanagement auch ZEIGEN, was die Landschaft auszeichnet und was mit ihr geschieht. Welche Prozesse prägen die Landschaft? Welche positiven und negativen Entwicklungen resultieren daraus? Das Kulturlandschaftsmanagement muss daran arbeiten, dass sich möglichst viele Menschen für ihre Landschaft interessieren, ihre Schönheit bewerten, ihr Arteninventar kennen, Veränderungen wahrnehmen und ihre zweckmäßige Nutzung befördern. Zeigen umfasst daher viel mehr als einfache PR-Arbeit oder Werbung.

Die drei entstandenen Tische mit Exponaten: Makeln – Bewirtschaften – Zeigen

 

Besonders erfreulich empfanden wir die Wortmeldungen von Akteuren aus dem Partheland, die weitere wichtige Inhalte anmerkten, Neuigkeiten verbreiteten oder spontan von ihrem Engagement berichteten.

Ein regionales Buffet rundete in schöner Parthelandküchen-Tradition das Programm ab und eröffnete den Rest des Abends für den individuellen Austausch, Fachsimpelei und gemütliches Beisammensein.

Besonders danken möchten wir an dieser Stelle André Wolf, der das Bufett mit Lammfleisch aus seiner Parthelandherde ergänzt hat. Sie können übrigens André Wolf im Rahmen einer Patenschaft unterstützen und so auch Ihren heimischen Tisch bereichern.

 

Unsere letzte Parthelandküche war aus unserer Perspektive eine gelungene Zusammenfassung unserer Aktivitäten im Rahmen von stadt PARTHE land. Das Forschungsvorhaben hat aber noch nicht sein Ende erreicht, sondern läuft noch bis Ende August 2019. Bis dahin werden wir uns noch weiter für konkrete Umsetzungsprojekte engagieren, wie z. B. die Umsetzung einer ersten PIK-Maßnahme als Pilotprojekt mit der Stadt Leipzig und am 18. Mai wird mit der Gemeinde Borsdorf noch ein Brückentag organisiert. Einen besonderen Schwerpunkt wird die weitere Bearbeitung des Innovationskonzeptes darstellen. Dessen Endfassung werden wir am 05. April der Vollversammlung vorstellen. Gleich im Anschluss an die Vollversammlung laden wir auch noch zu einer Fachtagung ein. Wir haben also noch viel vor in 2019 und wollen mit unserer Arbeit einen guten Wegstein für die Fortsetzung des Kulturlandschaftsmanagements im Partheland legen.

 

 




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